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VfB-InTeam Part VI

In der heutigen Folge VfB-InTeam geht es um unseren Jugendtrainer Markus Schneider. Was Markus mit 1860 München in der Vergangenheit zu tun hatte und wieso er von unserer 2. Mannschaft, in den höchsten Tönen schwärmt, erfahrt ihr in dem nachfolgenden Interview.

Basti: Mahlzeit Markus. Wir kennen uns jetzt schon etwas länger. Daher kann ich behaupten, dass Du ein sehr umtriebiger und fussball-bessesener Mensch bist. Treibt die Corona-Zeit Dich nicht in den Wahnsinn?

Markus S.: Hi Basti. Natürlich treibt mich die Corona-Zeit auch in den Wahnsinn. Hinsichtlich des fehlenden Trainings- und Spielbetriebs und dass ich meine Jungs und Trainerkollegen nicht persönlich sehen kann. Aber auch das Zwischenmenschliche mit den Eltern und Kollegen fehlt mir. Normalerweise schaue ich mir sehr gerne Fussballspiele anderer Teams an. Auch das fällt ja seit Oktober komplett weg. Genauso wie der Austausch mit anderen Trainerkollegen und Mitmenschen fehlt mir extrem. Das Ganze in Summe belastet schon, weil man es einfach nicht machen kann. Daher hoffe ich, dass wir bald wieder auf den Platz dürfen, um diese Dinge genießen zu können.

Basti: Bleiben wir beim Fussball. Vielleicht erzählst Du mal ein bisschen aus deiner Fussball-Vergangenheit. Wo hat alles angefangen und was waren deine bisherigen Stationen? Und wie bist Du schlussendlich in Kirchhellen gelandet?

Markus S.: Mit sechs Jahren habe ich in Ingolstadt mit dem Fussball spielen angefangen. Dort habe ich dann bis zur C-Jugend gespielt. Anschließend bin ich in die B-Jugend von 1860 München gewechselt. Abschließend habe ich dann noch zwei Jahre in Ingolstadt im Seniorenbereich gespielt, ehe ich dann beruflich für sieben Jahre ins Ausland gegangen bin. Ich war unter anderem in der Schweiz, Österreich und Spanien tätig. Dadurch konnte ich den Fussball in der gewohnten Form nicht mehr weiter ausüben. Nach den sieben Jahren Ausland und einem Alter von 30 Jahren, bin ich durch einen beruflichen Wechsel, im Ruhrgebiet gelandet. Hier habe ich dann auch meine Frau Yvonne kennengelernt. Ihr Onkel war zum damaligen Zeitpunkt 1. Vorsitzender vom SSV Buer. Dort habe ich dann vorerst meine Fussballschuhe geschnürt. Während dieser Zeit haben wir auch unsere Zwillinge Louis und Miguel bekommen. Als der Zeitpunkt gekommen war und beide Kinder Fussball spielen durften, sind wir erst einmal in Buer geblieben. Nach kurzer Zeit wollten wir uns jedoch wohnlich verändern und in ein Haus ziehen. Dieses haben wir dann schlussendlich in Feldhausen gefunden. Lange Rede kurzer Sinn: So sind wir dann beim VfB Kirchhellen gelandet. Zum damaligen Zeitpunkt hat Oli Sauerbach die G-Jugend beim VfB trainiert. Und wie es dann halt so ist wenn man Kinder im Fussballverein hat, wurden auch irgendwann neue Trainer im Elternbereich gesucht. So hat sich dann auch die Trainerkonstallation mit Sascha Fichtel und Lars Koschnig ergeben. Nun trainieren und begleiten wir schon fünf Jahre, gemeinsam, diese Jungs und es macht immer noch einen riesen Spaß.

Basti: Du trainierst mit deinen Trainerkollegen Sascha Fichtel und Lars Koschnig unsere U11. Ihr seid im Verein dafür bekannt, sehr professionell, zu arbeiten. Von Yoga bis Jugendturniere mit internationaler Beteiligung + Bundesligisten und Online-Trainings mit bekannten Größen aus allen Branchen. Wie kommt es zu diesen Kontakten?

Markus S.: Im Grunde ist es ein Zusammenspiel vieler Komponenten. Der Hauptbegriff ist eigentlich das „Networking“. Dieses zieht sich durch verschiedene Bereiche wie z.B. unsere Berufe im Außendienst oder auch unsere Fussball-Vergangenheit. Aber auch durch diverse Trainerlehrgänge/Lizenzen/Fortbildungen haben wir diese Kontakte knüpfen können. Und dann kommt halt das eine zum anderen und man baut die Kontakte weiter aus und hat schlussendlich ein Netzwerk, dass es uns ermöglicht den Jungs so eine Plattform zu bieten. Für den Verein und die Jungs eine super Sache.

Basti: Wir sind in Kirchhellen mit zahlreichen Jugendteams vertreten. Was könnte man in Deinen Augen noch im Jugendbereich optimieren?

Markus S.: Ich würde gar nicht so viel optimieren. Ich würde eher den Weg, welchen man in den letzten Jahren eingeschlagen hat, weiter fortführen. Ich bin der Meinung, dass man, in der letzten Zeit, sehr viel im Jugendbereich getan hat. Das geht über das Trainings-Equipment, was uns Trainern zur Verfügung gestellt wird, aber auch über die regelmäßigen Fortbildungen wie z.B. Trainer-Lizenzen, die vom Verein gefördert und unterstützt werden. Hier kann man als Trainer aus dem Vollen schöpfen und dies macht sich natürlich auch schlussendlich in der Qualität der Teams bemerkbar. Als bestes Beispiel hierfür ist natürlich unsere D-Jugend und C-Jugend, welche bereits überkreislich spielen. Wenn wir dies jetzt noch in der B- und A-Jugend schaffen würden, wäre das natürlich schon gut. So hätte man das Fundament für die Senioren bereits stehen und man könnte im Seniorenbereich auf eine hohe Qualität aus dem Jugendbereich zurückgreifen. Daher würde ich in dem Bereich gar nicht so viel optimieren. Wenn ich vielleicht von Optimierung sprechen kann, dann würde ich mir einen sportlichen Leiter für den Jugendbereich wünschen. Dieser könnte dann den kompletten Jugendvorstand bei ihrer vielen Arbeit entlasten. Als Beispiel: Von der G- bis zur D-Jugend eine Person und dann von der C- bis zur A-Jugend jemand anderen. So würde man einen regelmäßigeren Austausch gewährleisten. Das wäre eine Optimierung die ich, wenn überhaupt, einbringen würde.

Basti: Du hast mir und dem Verein damals einen großen Gefallen getan. Ich denke Du weißt was ich meine. Man hatte sich damals von Erwin Althoff getrennt und unsere 2.Mannschaft stand ohne Trainer da. Du bist kurzer Hand eingesprungen. War es für Dich damals eine große Umstellung zum Jugendbereich? Was unterscheidet den Jugendbereich vom Seniorenbereich?

Markus S.: Bevor ich konkret auf deine Frage eingehe, würde ich gerne nochmal ein paar andere Dinge loswerden. Die Zeit die ich im gesamten Seniorenbereich miterleben durfte, war für mich eine ganz besondere Zeit. Natürlich ging es hier vordergründig um meine Zeit bei der 2. Mannschaft. Du hattest mich damals gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, die zweite Mannschaft kurzfristig zu übernehmen. Zu dem damaligen Zeitpunkt war ich schon sehr eingenommen von der Arbeit im Jugendbereich mit meiner damaligen U9 und meiner Arbeitsstelle im Außendienst. Dazu kam noch das Torwarttraining bei einer Damenmannschaft. Ich wollte aber helfen und wusste nach unseren Gesprächen, dass ich dort auf eine sehr tolle Mannschaft treffe. Dies durfte ich dann am eigenen Leib erfahren. Die zweite Mannschaft ist etwas ganz Besonderes. Die Spieler sind mir dort schnell ans Herzen gewachsen und ich hatte dort eine überragende Zeit mit jedem einzelnen. Aber nicht nur die Spieler waren grandios, sondern auch mein gesamter Staff wie z.B. Eva Lewandowski, Martin Lewandowski, Robin Goike und mein damaliges Trainerteam (Daniel Lux, Alex Korell, Marc Gebler, Anna Lux und Rico) . Sie alle haben dazu beigetragen, dass es eine extrem tolle Zeit für mich war, welche ich dort gemeinsam mit ihnen erleben durfte. Dafür möchte ich mich nochmal rechtherzlich bei jedem einzelnen bedanken. Was wir erreicht haben mit dieser Mannschaft und wie wir uns alle gemeinsam entwickelt haben, war schon sehr imponierend.

Leider musste ich dann im Sommer 2020, aufgrund beruflichen- und privaten Gründen, eine Entscheidung treffen. Diese ist mir alles andere als leicht gefallen. Wenn man sich irgendwo wohlfühlt und mit Menschen zusammen ist mit denen das Arbeiten sehr viel Spaß macht, dann fällt einem es nicht immer so einfach diese Entscheidung zu fällen.

Obwohl ich meine Zusage schon gegeben hatte, musste ich dann diesen Schritt gehen. Für mich war dieser Schritt, einer der schwierigsten in meinem Leben, das der Mannschaft mitzuteilen, dass ich doch nicht in der kommenden Saison zur Verfügung stehen werde. Aber ich hab es auch mit einem guten Gefühl getan, weil ich wusste das die anderen drei Trainer (Marc Gebler, Sebastian Dietz und Daniel Lux) ein super Gespann bilden würden. Mit dem Trainergespann, war ich mir sicher, dass die Jungs sich da auch weiterentwickeln können und top aufgehoben sind.

Um jetzt auf deine eigentliche Frage zurückzukommen: Natürlich ist es eine Umstellung!

Im Seniorenbereich hat man natürlich mehr Möglichkeiten, was z.B. das Taktiksche angeht. Hier kann und muss man viel tiefer ins Detail gehen als im Jugendbereich (hier meine ich die G-D Jugend da diese noch auf einem kleinerem Feld spielen). Im Jugendbereich ist dann aber die Ausbildung der Grundlagen (Dribbling, Torschuss, Koordination und passen) sehr wichtig. Genauso sieht es dann auch bei der Vorbereitung des Trainings aus. Es fängt schon an beim Bälle aufpumpen und Trainingsutensilien zusammensuchen. Im Seniorenbereich kümmern sich die Spieler eigenständig um diese Dinge. Im Jugendbereich müssen dies in den jüngeren Jahrgängen die Trainer selbst noch organisieren. Jeder Bereich hat am Ende Vor-und Nachteile. Alles hat seinen eigenen Reiz und solange ich auf den Platz darf und mit Menschen zusammenarbeiten darf und diesen mein Wissen weiter geben kann bin ich glücklich.

Basti: Ein Markus Schneider hat nie einen Stillstand. Kann man das so stehen lassen? Was sind deine Pläne für 2021?

Markus S.: Ich muss gerade ein bisschen schmunzeln. Auch ich habe mal einen Stillstand.

Ich genieße auch meine 2-4 Wochen im Jahr, wo ich mal komplett vom Fussball abschalten kann und mich komplett anderen Dingen widmen kann wie z.B. meiner Familie. Kaum zu glauben, aber es gibt auch ein Leben neben dem Fussball bei Markus Schneider.

Ich liebe diesen Sport und verbringe auch sehr sehr gerne Zeit mit diesem Hobby und bilde mich auch ständig fort, aber ich bin auch mal froh abschalten zu können.

Man sagt ja immer Stillstand ist ein Rückschritt. Für mich persönlich gilt dies auch bedingt. Ich persönlich interessiere mich halt unheimlich für diesen Sport und lebe diesen Sport auch. Daher kann ich sagen, dass ich nie stillstehen möchte und mich ständig weiterbilden möchte. Dies ist aber nicht nur im Fussball so, sondern auch im Job. Meine Expertise gebe ich dann gerne weiter an meine Kollegen und Teams und so partizipieren am Ende alle davon.

Am Ende kann man es dann vielleicht doch so stehen lassen, dass ich wenig Stillstand habe.

Das Jahr 2021 ist ja immer noch geprägt durch Corona. Keiner weiß wann es weitergeht. Daher ist es mein oberstes Ziel, wieder auf den Platz zu dürfen (das liegt aber leider nicht in meiner Hand ). Hier können wir nämlich das ausleben was ich aktuell am meisten vermisse: Das Training und das Ganze drum herum.

Als nächsten Step freue ich mich riesig, in der nächsten Saison, die U13 (D-Jugend), mit meinem Trainerteam, zu übernehmen. Hier wollen wir, gemeinsam, eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Das oberstes Ziel wird es sein die Bezirksklasse zu halten. Das wird eine große Herausforderung für uns werden, weil die Bezirksliga in der nächsten Saison sehr stark sein wird. Auch die Weiterentwicklung jedes einzelnen Spielers ist mehr sehr wichtig und hier werden wir alles tun, damit sich auch jeder weiterentwickelt und weiterhin Spaß am Fußball hat.

Das Wichtigste ist jedoch, dass wir alle gesund bleiben und dann, wenn es möglich ist, wieder alle sehr viel Spaß auf dem Platz haben.

Markus S.: Vielen Dank das ich bei VfB In-Team dabei sein durfte!

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